Aktuelle Meldung zu den steigenden Strompreisen

25.11.2012

Kraftwerken  droht im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Energien ein Kahlschlag. Fast die Hälfte aller konventionell betriebenen Standorte stehen nach SPIEGEL-Informationen unter großem wirtschaftlichen Druck. 29 von insgesamt 72 herkömmlichen Kraftwerken gelten spätestens ab 2014 als Problemkandidaten, wie eine vertrauliche Studie im Auftrag des Düsseldorfer Umweltministeriums belegt. Diese müssten vorzeitig vom Netz gehen und schließen.

Der Grund: Die Mengen von Strom aus Wind- und Solarkraftwerken haben so stark zugenommen, dass die Großhandelspreise sinken. Leidtragende sind vor allem alte Steinkohle- und Gaskraftanlagen. Für einige ist allerdings noch eine technische Lebensdauer bis 2051 vorgesehen.

Aber auch neu gebaute Meiler ließen sich „bis zum Jahr 2030 nicht sicher refinanzieren“, heißt es in dem Gutachten. Ein Dilemma für die Energiekonzerne, die so weitere enorme Verluste hinnehmen müssten. Das Umweltministerium nannte die Studie einen Entwurf, der „methodisch, rechnerisch, redaktionell und inhaltlich noch überprüft werden“ müsse.

Eon macht bereits mit einer stetig wachsenden Zahl von Kraftwerken keinen Gewinn mehr. Auch die Unternehmen RWE, Vattenfall und EnBW sind einer dramatischen Situation ausgesetzt.

Der grüne Strom macht den Kraftwerken auch in anderen Ländern Europas Konkurrenz. Das Preisniveau sinkt – und zudem fällt die Stromnachfrage aufgrund der Rezession in Südeuropa. „Die Verwerfungen in den europäischen Energiemärkten verschärfen sich schneller als jemals zuvor“, sagte E.on-Chef Johannes Teyssen Mitte November, als er milliardenschwere Abschreibungen auf konventionelle Kraftwerke erläuterte.

Das Fazit wird lauten: „Die erneuerbaren Energien halten die konventionellen Energien am Leben“.

 

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