Hamelner Grünen-Vorsitzender appelliert an Stadt und Landkreis
Der Unterschied kann kaum größer sein! Täglich wird über Engpässe bei der Unterbringung von Geflüchteten in Großstädten berichtet. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Lösungsansätze – von Zeltstädten bis hin zu ehemaligen Baumärkten werden momentan viele Möglichkeiten genutzt, da Wohnungen in den Ballungsgebieten kaum verfügbar sind und eine dezentrale Unterkunft dadurch leider nicht möglich ist.
„Es ist eine unerträgliche Situation für mich“ so Sven Kornfeld, Vorsitzender der Hamelner Grünen. „Ich schaue die Nachrichten und sehe Bilder von Zeltstädten und die Unterbringung von vielen Menschen auf engem Raum. Doch gehe ich anschließend durch die Straßen von Hameln begegnet mir ein massiver Wohnungsleerstand, der vielen dieser in Zeltstädten, Turnhallen oder Baumärkten untergebrachten Menschen helfen kann.“
Der Hamelner Grünen Vorsitzende fordert nun die Politik in Stadt und Landkreis auf, ihr Engagement noch stärker voran zu treiben und das Angebot des Bundes, zu nutzen und zwar in vollem Umfang.
Die BimA stellt Wohnungen im Besitz des Bundes zur Unterbringung von Geflüchteten kostenfrei zur Verfügung, in Hameln sind der überwiegende Teil der ehemals von den Briten genutzten Wohnungen und Häuser im Besitz der BimA.
„Eine dezentrale Unterbringung ist natürlich die beste Variante, dies steht außer Frage. Allerdings befinden wir uns momentan in einer humanitären Notsituation, dies bedeutet für mich auch, gründlich abzuwägen. Wenn eine dezentrale Unterbringung in den BimA Gebäuden nicht möglich ist und die Alternative bedeutet, diese Gebäude nicht zu nutzen, dann kann ich nur an eine vorübergehende eher zentrale Unterbringung appellieren. Jeder Tag, den diese Wohnungen leer stehen, ist ein verlorener Tag.“ so die Meinung des Hamelner Grünen-Vorsitzenden.
Dabei sieht er die Nutzung der Gebäude als zentrale Unterbringung nur als ersten Schritt, denn durch den Zuzug von Menschen aus unserem Landkreis in diese Gebäude, kann sich langfristig eine dezentrale Unterbringung entwickeln.
Er erwartet ein entschlossenes und zügiges Handeln der Politik in Stadt und Landkreis ebenso, wie eine Einbeziehung des Landes Niedersachsen. Vor wenigen Monaten hatte Hameln noch einige tausend Einwohner in Form britischer Soldaten und Familienangehöriger mehr – eine Situation, die nun zum Gunsten vieler Menschen genutzt werden kann.
„Mit der Unterstützung des Landes Niedersachsen, muss es doch möglich sein, hier jeden verfügbaren Wohnraum zu nutzen und zudem auch das notwendige Umfeld herzustellen.“
Wichtig sind Kornfeld dabei vor allem die Betreuung der Geflüchteten durch Psychologen,Sozialarbeiter und zusätzlichen Verwaltungsmitarbeitern aber auch, sinnvolle Angebote für die Menschen zu schaffen.
„Wenn Stadt, Landkreis und Land hier an einem Strang ziehen, kann Hameln durchaus mehr Flüchtlingen Schutz bieten, wie nach der jeweiligen Quote vorgesehen. Dies muss jedoch auch politisch gewollt sein und offensiv angegangen werden.“ In Hameln stehen zahlreiche Wohnungen im Privatbesitz leer, die noch an die Briten vermietet sind. Hier fordert er die Stadt auf, an den Vermieter und die Britische Armee als Mieter heranzutreten mit dem Ziel, eine zukünftige Nutzung möglich zu machen.
„Viele Einwohner Hamelns haben selbst eine Flüchtlingsgeschichte, ein Umstand der sicher begünstigt hat, dass sich hier eine offene, vielfältige und hilfsbereite Gesellschaft in unserer Stadt entwickeln konnte.“ ist sich Kornfeld sicher.
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