Spielen ohne Grenzen

Spielplätze sind Treffpunkte – im Stadt- oder Ortsteil, für kleine und große Kinder, für die begleitenden Eltern oder andere Bezugspersonen. Für alle? Wahrscheinlich fällt es erst auf, wenn man sich mal die Oma mit dem Rollator, das sehbehinderten Patenkind oder dem gehörlosen Kind aus der Nachbarschaft auf dem Spielplatz trifft, dass es ihnen nicht leicht gemacht wird. Der Rollator bleibt in der Wiese stecken und zum Klettergerüst, das von Sand umgeben ist, kann Oma ihr Enkelkind auch nicht begleiten. Das Patenkind braucht eine sehende Person zum Führen, denn weder Spielgeräte noch Sitzgelegenheiten sind erkennbar gemacht. Und das Nachbarskind mag nicht auf den Kletterturm, obwohl es ein Kraxelmeister sondergleichen ist, weil der Turm zahlreiche Verblendungen hat und damit kein Sichtkontakt, also keine Kommunikation über Gebärdensprache möglich ist.

Vor diesem Hintergrund stellen die Hamelner GRÜNEN zusammen mit ihren Gruppenpartner_innen von SPD und DIE LINKE in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz am 25.09.2017 folgenden Antrag:

„1. Die Verwaltung der Stadt Hameln teilt dem Rat mit, auf welchen städtischen Spielplätzen sich derzeit inklusive Spielgeräte befinden. Weiterhin prüft die Verwaltung, ob und wo im Rahmen der Sanierungsarbeiten und Geräteerneuerungen auf städtischen Spielplätzen inklusive Spielgeräte eingesetzt werden können.
2. Die Verwaltung der Stadt Hameln prüft, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für private, aber öffentlich zugängliche Spielplätze (z.B. in Kleingartenanlagen) gibt. Diese erweitern das städtische Spielplatzangebot qualitativ und quantitativ, müssen aber ebenfalls strenge Richtlinien einhalten (z.B. regelmäßige kostenpflichtige Begutachtung der Spielgeräte).“

Verschiedene Beeinträchtigungen erfordern verschiedene Lösungen und nicht jede Lösung hilft allen – aber wir brauchen viele Spielplätze in Hameln und seinen Ortsteilen, da wird es Möglichkeiten geben, unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Wenn diese dann noch nach außen kommuniziert werden und z.B. auf der Homepage der Stadt Hameln eingesehen werden kann, was für Spielgeräte auf welchen Spielplätzen zu finden sind, können alle einen passenden Treffpunkt finden.
Inklusion an Schulen und in Kindertagesstätten ist ein heißdiskutiertes Thema, aber in der Freizeit, auf Spielplätzen, können wir doch direkt in die Vollen gehen, oder? Schon einfache Änderungen machen das Erlebnis Spielplatz auch für Kinder mit Behinderung zugänglich – und Kinder ohne Behinderung haben ebenso ihren Spaß daran!

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