Im Zuge der Entwicklung der Linsingenkaserne zum Bildungs- und Gesundheitscampus soll ein Teil der Fläche als Quartierspark entwickelt werden. Zentral gelegen verbindet er die verschiedenen neuen Nutzungen auf dem ehemaligen Kasernengelände und bietet darüber hinaus Aufenthalts- und Bewegungsraum für die Nutzer_innen sowie die Bewohner_innen der umliegenden Gebiete.
Zur Gestaltung des Parks lobte die Stadt Hameln einen Wettbewerb aus, dessen Preisgerichtssitzung letzte Woche stattfand. Das Preisgericht setzte sich aus fünf Fachpreisrichter_innen aus dem Bereich Landschaftsarchitektur und vier Sachpreisrichter_innen aus dem Stadtrat zusammen, wobei sagenhafte drei von neun beteiligten weiblich waren. Der Altersschnitt lag deutlich über 50. Landschaftsplaner_innen und Politiker_innen gingen gemeinsam die Vorschläge durch und gaben sich viel Mühe bei der Entscheidungsfindung. Der Prozess lief recht einvernehmlich, bis es zur endgültigen Entscheidung zwischen drei Favoriten-Entwürfen kam. Hier trat offen ein Generationenkonflikt zu Tage: Entwurf 2021 wirkt gediegen – viel grüne Fläche, hinter der sich bei genauerem Hinschauen nicht nur Rasen, sondern an vielen Stellen auch Beton „versteckt“, von Bäumen gesäumte Spazierwege. „Für mich ist das der Bürgergarten 2.0“, scherzt Anett Dreisvogt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied des Preisgerichts. Der Entwurf 2032 dagegen zeichnet sich durch sein eher urbanes Erscheinen aus – unter anderem lädt eine Mauer zum Bouldern ein, teilt aber auch den Park in verschiedene Bereiche, auch an Flächen für Kleinkinder, Familien, Ältere ist gedacht. Anett Dreisvogt lobt diesen Entwurf: „So etwas gibt es in Hameln noch nicht! Hier haben sich die Planer_innen Gedanken gemacht und etwas völlig Neues entwickelt. Auf dem Campus werden schließlich gerade junge Leute Zeit verbringen!“
Das Preisgericht entschied sich letztlich für den Entwurf 2021.
Im Nachgang der Entscheidung stellt die Stadt Hameln alle eingereichten Entwürfe im Hochzeitshaus aus. Täglich noch bis zum 22. März können die Entwürfe von 14 bis 18 Uhr dort besichtigt werden.
Anett Dreisvogt sagt zum Ergebnis des Wettbewerbs: „Das Preisgericht hat getagt und entschieden, im Nachgang dürfen sich die Bürger_innen ansehen, was sie bekommen und was sie verpassen. Da der Entwurf in seiner Umsetzung ohnehin an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden muss, wünsche ich mir, dass nun auch die Bürger_innen zu Wort kommen. Vielleicht haben auch sie etwas beizutragen zu der Frage, wie ihr Stadtteil künftig begrünt wird?“
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