Grüne Landtagsfraktion fordert vorübergehende Abschaltung von Grohnde

Christian Meyer (MdL) fordert: „Revision des AKW Grohnde muss verschoben werden.“

Weserbergland. Die nächste Revision für das Atomkraftwerk Grohnde steht ab dem 12. April 2020 an. Die Grüne Landtagsfraktion hält eine Durchführung der geplanten Prüf- und Reparaturarbeiten mit allein in Grohnde rund 1.350 Mitarbeiter vor dem Hintergrund der Corona-Infektionsgefahr für nicht verantwortbar. „Es kann nicht sein, dass aus vielen Regionen Deutschland mehr als Tausend Menschen zusammenkommen, während jede kleine Veranstaltung abgesagt wird und Betriebe bis zum Frisör und Fitnessstudio geschlossen werden. Wir fordern daher die Verschiebung der Revision und die Abschaltung von Grohnde“, erklärte der grüne Landtagsabgeordnete und Fraktionsvize Christian Meyer aus Holzminden. Zusammen mit der atompolitischen Sprecherin Miriam Staudte stellte er eine Anfrage an die Landesregierung wie die Sicherheit der Atomkraftwerke und Zwischenlager bei ausbleibender Revision während der Corona-Krise bewertet wird. Darin wollen die Grünen von der Atomaufsicht wissen, mit welchen Maßnahmen der drohenden, wachsenden Unsicherheit der niedersächsischen Atomanlagen während der Corona-Krise begegnet werden soll. Erkrankt Fachpersonal darf es nicht durch unkundige Aushilfskräfte ersetzt werden. „Wenn nicht gewährleistet werden kann, dass Fachkräfte oder ganze Teile der Belegschaft an Covid-1 erkranken, darf ein AKW nicht betrieben werden“, so Meyer.   
„Umweltminister Lies darf die Verantwortung für die Absage der Revision der AKWs Grohnde und Lingen nicht Richtung Bund verschieben“, erklärte Miriam Staudte. Die Atomaufsicht liegt beim Land. Aus Sicht der Grünen müssen die Revisionen verschoben werden. Die AKWs dürfen ohne Revision nicht weiter laufen. Miriam Staudte: „Wir stehen erst am Anfang der Corona-Ausbreitung und der Infektionsschutz muss gerade für Mitarbeiter in kerntechnischen Anlagen höchste Priorität haben. An der Revision sind zahlreiche Sub-Unternehmen beteiligt, die möglicherweise auch an anderen Atomanlagen tätig sind. Es darf nicht billigend in Kauf genommen werden, dass sich das Virus in diesen Hochrisikoanlagen weiterverbreitet und hochspeziell ausgebildetes Fachpersonal ausfällt. Ein Atomkraftwerk lässt sich nicht aus dem Homeoffice steuern.“ 

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