Wenige Wochen liegt die Einbringungen des Doppelhaushalts für die Jahre 2020 und 2021 im Rat der Stadt Hameln durch Oberbürgermeister Griese zurück. Ein Haushalt, der viele positive Akzente für die Zukunft beinhaltet, aber eben auch wieder Einschnitte im sozialen Bereich mit sich bringt, die auf Grund der Finanzlage der Stadt Hameln laut unserem Oberbürgermeister Griese zwingend notwendig sind: Die Schließung der Kunstschule (Vorlage), die Einstellung des Fahrdienstes für die Hortbetreuung (Vorlage) oder die Einstellung der Spätbetreuung an der Klütschule und Wilhelm-Raabe-Schule (Vorlage).
„Wir sind schon verwundert, wenn uns im Dezember gesagt wird, dass diese Einschnitte auf Grund der Finanzlage zwingend notwendig sind und nun plötzlich im Januar ein neues Projekt im Ordnungsamt vorgesehen wird, das ein Vielfaches der eingesparten Gelder im sozialen Bereich kostet,“ sagt Anett Dreisvogt, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Stadtratsfraktion.
Die Ganztagsangebote an den Hamelner Grundschulen bieten Betreuung bis 15:30 Uhr. Darüber hinaus können Kinder an der Klütschule und der Wilhelm-Raabe-Schule bis 17 Uhr betreut werden – dieses Angebot nehmen momentan 17 Familien für ihre Kinder wahr.
Die bisherige Entwicklung deutet an, dass die Nachfrage nach Betreuungsangeboten über 15:30 Uhr hinaus – auch durch veränderte Anforderungen in der Arbeitswelt – zukünftig weiter ansteigen wird. In den Hamelner Kindertagesstätten ist eine Betreuung bis 16 Uhr bereits jetzt der Normalfall und auch dort ist davon auszugehen, dass sich längere Betreuungszeiten in Zukunft stärker nachgefragt werden. Und um alle Familien zu erreichen, sollte das bereits bestehende Angebot noch offensiver kommuniziert werden.
„Eine verlässliche, den Realitäten angepasste Kinderbetreuung muss unser Ziel sein, denn gerade Alleinerziehende oder Familien mit voll berufstätigem Partner*innen sind auf dieses Angebot der Stadt angewiesen,“ meint Dreisvogt und kündigt an: „Die ebenfalls angedachten Einsparungen im Bereich des Fahrdienstes und der Kunstschule werden wir Grüne in den anstehenden Haushaltsberatungen kritisch diskutieren. Wir möchten den Dialog zwischen Stadt und Eltern stärken und konstruktive Lösungen finden im Sinne einer sozialen und kulturell vielfältigen Stadt.
Bereits in den vergangenen Haushaltsberatungen haben wir uns erfolgreich für eine familienfreundliche Stadt eingesetzt und werden auch dieses Mal versuchen, Lösungen und Mehrheiten im Rat zu finden, um die Familienfreundlichkeit auch umzusetzen.“
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